Wildnisreise durch Jämtland Schweden

Vom 21. bis 28. Juni 2015 reisten wir nach Jämtland /Schweden um den südlichen Kungsleden (Königsweg) zu wandern. In fünf Tagen legten wir über 100 Km von Süden nach Norden zurück. 

Dieses Jahr gab es dreimal soviel Schnee als es normalerweise üblich ist. Dadurch war es zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich nass und kalt. Ursprünglich planten wir die Nächte unter dem Tarp zu verbringen. Doch der viele Regen und Schnee, der uns immer schön aus Nordwesten entgegen kam, zwangen uns dazu in den Fjällstationen zu übernachten. Das war aber auch nötig, da wir oft bis auf die Unterwäsche durchnässt waren und nur dort unsere Kleidung und Stiefel trocknen konnten. Die Tagesetappen betrugen über 20 Kilometer. Den einzigen Schutz den es unterwegs gab, waren Schutzhütten nach der halben Tagesetappe. Dort konnten wir uns aufwärmen und ein Mittagessen kochen.

Durch den schmelzenden Schnee und andauernden Regen liefen wir ständig durch Wasser. Dies überforderte unsere Wanderstiefel mit der Zeit, trotz Goretex Membrane. Ein Fehler bei einer Flussüberquerung hätte verheerende Folgen gehabt, da man durch den Wind sehr stark auskühlt. Große Strecken mussten wir im Schnee zurücklegen. Teilweise waren Bachläufe unter dem Schnee begraben, so dass kleine Spalten entstanden, die eine große Gefahr darstellten, da sie mehrere Meter tief sein können. Uns bot sich dennoch ein Einblick in eine sehr weite, unwirtliche Gegend die unter diesen Bedingungen sehr lebensfeindlich sein kann. Trotzdem leben hier viele Vögel und Rentiere. Die riesigen, von Gletschern geformten Berge gaben uns einen Einblick, wie gewaltig und unglaublich der skandinavische Norden ist.

 

 

Autor: Dominik Knausenberger